Gegner im Detail zu Holstein Kiel

Der Holsteingeist aus Kiel

Vorberichte

In den Katakomben des altehrwürdigen Holstein-Stadions ist er zu Hause und zeigt sich gerne mal in dem ein oder anderen Spiel der Störche. Der Holsteingeist hat bereits einige Geschichten mitgeschrieben: Deutsche Meisterschaft im Jahr 1912, Zweitliga-Aufstieg 1978 und auch Pokalerfolg gegen den großen FC Bayern München. Bei Gegner im Detail erfahrt ihr, wieso der Holsteingeist die KSV immer begleitet und ab und zu für echte Highlights sorgt.  

Tief in den Katakomben 

Fußballlegenden gibt es wie Sand am Meer, doch Holstein Kiel hat eine ganze besondere: den Holsteingeist. Er dreht seine Runden im Holstein-Stadion, einer der ältesten Fußballheimstätten der Liga – Vielleicht fühlt er sich auch deshalb besonders wohl in den Tiefen der Kieler Katakomben. Wahrscheinlich befindet er sich dort nämlich schon seit über 100 Jahren! Am 15. Oktober 1911 wurde der Sportplatz, auf dem die heutige Arena steht, mit einem Freundschaftsspiel gegen den Berliner FC Preussen eröffnet. Seitdem durchlebte die Heimat der Kieler eine echte Wandlung, so wurde die Sportstätte beispielsweise während des Zweiten Weltkriegs ordentlich in Mitleidenschaft gezogen.  

Im Sommer 1949 schloss der Verein die Wiederaufbaumaßnahmen im Wesentlichen ab und der Spielbetrieb wurde wieder aufgenommen. Mittlerweile passen rund 15.000 Menschen ins Holstein-Stadion. Trotz der vielen Veränderungen und Upgrades, die mit der Zeit dazukamen, ist schon lange auch aufgrund der eher geringen Kapazität ein kompletter Arena-Neubau im Gespräch. Es hat sich sogar bereits eine „Kieler Sportstätten- und Stadiongesellschaft mbH & Co KG“ gebildet, doch konkrete Pläne gibt es bis zum heutigen Tag keine. Der Holsteingeist ist wahrscheinlich sehr zufrieden mit den über 100 Jahre alten Mauern, die ihn umgeben, denn nicht umsonst hat er den Kielern das ein ums andere Mal echte Fußballhighlights beschert. 

Kieler Teamgeist 

Wenn andere sich auf den Fußballgott verlassen, kommt bei der KSV der Holsteingeist zum Vorschein. Immer wieder gab es in der Kieler Geschichte echte Geniestreiche, die man sich einfach nicht erklären konnte. So beispielsweise im Jahr 1912, als die Störche das erste Double im deutschen, vom DFB organisierten Fußball holten. In dieser Saison gelang es ihnen sowohl die Deutsche Meisterschaft als auch die Deutsche Akademiker-Meisterschaft zu holen. In den zwanziger Jahren folgte dreimal der Gewinn des norddeutschen Pokals. Bis zur Einführung der Bundesliga spielte Holstein daraufhin stets in der ersten Liga. 1963 ging es für den Verein ins Fußballunterhaus, ehe er 1974 noch eine Klasse tiefer rutschte. Obwohl es 1978 zum ersten Zweitligaaufstieg kam, rutschten die Kieler schnell wieder ab und spielten zwischenzeitlich sogar in der vierten Liga. 

Seit der Saison 2017/2018 ist der KSV nun Stammgast in Liga zwei. Auch da hatte der Holsteingeist seine Finger sicherlich im Spiel, denn wenn er auftaucht, dann erhält die Mannschaft stets eine Extraportion Kampfgeist, Leidenschaft und Wille. Das hat man unter anderem im geschichtsträchtigen DFB-Pokalerfolg gegen die großen Bayern am 13. Januar 2021 gesehen. Nachdem die Partie regulär mit einem 2:2 endete, ging es für beide Teams ins Elfmeterschießen. Das konnten die Störche sensationell mit 6:5 gewinnen. Damit meisterte die KSV die zweite Runde, Schluss war am Ende erst im Halbfinale, wo es ein 5:0 gegen Borussia Dortmund hagelte. Momentan befindet sich der Club wieder auf einer Erfolgswelle. Der Herbstmeister dieser Saison steht auf dem zweiten Tabellenrang und daran will er wahrscheinlich auch festhalten. Wer weiß, vielleicht trägt der Holsteingeist die Kieler in dieser Spielzeit sogar in die Bundesliga – das hat er bis jetzt nämlich noch nicht geschafft.  


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